Charles Péguy über Das Geld (1913)

Charles Péguy über das Geld (1913)

„Sie hatten noch nicht diesen bewundernswerten Mechanismus des modernen Streiks erfunden, der die Gehälter immer um ein Drittel steigen lässt, während sich der Preis des Lebens um die Hälfte erhöht und das Elend als Differenz herauskommt.“ (Aus: Charles Péguy, Das Geld, 1913, zitiert nach Das Geld, Verlag Matthes & Seitz Verlag Berlin. Seite 62).

Fotos Jens Meyer

Über Zeitschriften (1913) Cahiers de la Quinzaine (erste Nummer erschienen am 5. Januar 1900)

„Eine Zeitschrift lebt immer nur dann, wenn sie in jeder Nummer ein gutes Fünftel ihrer Abonnenten verärgert. Die Ausgewogenheit besteht darin, dass es nicht immer dieselben sind, die sich in diesem Fünftel befinden. Im anderen Fall, das heisst, wenn man sich befleißigt, niemanden zu verärgern, verfällt man in das System der großen Zeitschriften, die Millionen gewinnen oder verlieren, aber nichts sagen. Oder besser: weil sie nichts sagen.“ (Charles Péguy, Das Geld, Verlag Matthes & Seitz Berlin, Seite 101 – 102).

Über Revolution

Es gibt (mindestens zwei) verschiedene Übersetzungen des Zitates von Charles Péguy:

1) „Die Revolution zu machen heisst auch, Dinge an ihren Platz zu stellen, die sehr alt aber vergessen sind.“ (Charles Péguy)

2) „Revolution bedeutet, sehr alten und vergessenen Dingen ihren Platz zurückzugeben.“ (Charles Péguy) (zitiert nach Jean-Marie Straub).

Die Suchmaschine übersetzt zurück:

1)“Faire la révolution, c’est aussi mettre à leur place des choses très anciennes    mais oubliées. „

2) „La révolution signifie redonner des choses à des choses très anciennes et oubliées.

über Reiche:

„Wenn er nicht ein Genie ist, kann ein Reicher sich nicht vorstellen, was das ist: Armut. Diesem Mangel entspringt jene Geistesschwäche, die wir bei den meisten Reichen wahrnehmen. Aus dieser standesmäßigen Schwäche heraus verkennen sie die Bitterkeit des Geschehens und die Härte der Menschen. Sie sind einmal so und bleiben meistens Tröpfe, Kindsköpfe, Laue . . . Selbst der begabteste Mensch der Welt hat, solange es ihm nie an Brot gefehlt, keine Ahnung von den Kreisen, die wir kennen.“ (Charles Péguy in S. VI seines Vorwortes zu Jean Coste, 12. Cahiers der 2. Serie, 13. Juni 1901), zitiert nach Romain Rolland >Charles Péguy< Zürich 1951, Büchergilde Gutenberg. Seite 504.

über Konservatismus:

„Wer nicht gegen den Konservatismus ist, ist für ihn. Einer Revolution stehen alle Neutralen und alle Gleichgültigen entgegen. Der Konservatismus hat auf seiner Seite alle Neutralen und alle Gleichgültigen . . .“ (zitiert nach Roman Rolland >Charles Péguy< Seite 504.)

über die Cahiers de la Quinzaine:

„Dire la vérité, toute la verité, rien que la vérité, dire bête, ennuyeusement la vérité ennuyeuse, tristement la vérité triste – “ (Charles Péguy)

„Die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit, nichts als die Wahrheit, die dumme Wahrheit dumm sagen, die langweilige Wahrheit langweilig, die traurige Wahrheit traurig.“ (Charles Péguy)

(Zitiert nach: Charles Péguy, Das Geld, erschienen bei Matthes & Seitz Berlin, 2017, übersetzt aus dem Französischen von Alexander Pschera). (abgeschrieben auf Seite 12) ISBN 978-3-95757-317-9

 

4001 Tagebuch und eine kleine Vorgeschichte

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Tieresehendichan3Das 4001 Kinotagebuch und eine kleine Vorgeschichte

Wir nennen es die Vorgeschichte, oder das erste Kapitel, die vom Mittwoch, d. 1. Januar 1992 bis Dienstag, d. 19. Dezember 1995 geht. Der König der Schachteln stirbt; ein Beamter traut sich nicht nach St. Pauli; Unternehmer erhalten kleine Geschenke; ein Vermieter weiß nicht, wer bei ihm wohnt; ein Spekulant wird Spekulationsobjekt; das Schwein und das Kartellamt. „4001 Tagebuch und eine kleine Vorgeschichte“ weiterlesen