Frühling, Sommer, Herbst und Winter

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Kurz nachdem wir die DDR gekauft hatten, bin ich die ehemalige Interzonenstrecke von Berlin nach Hamburg gefahren. Im Abteil des D-Zuges ein Bewohner der ehemaligen DDR, mit Kenntnissen über die ehemalige Deutsche Reichsbahn. Bewohner der DDR hatten für das Unternehmen Deutsche Reichsbahn folgenden Witz parat: „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ weiterlesen

Die Geschichte von Frida und James Henschel, erzählt von den Enkelkindern – Ein Entwurf zu einem Buch

Tieresehendichan3In einem Schlund ist die Geschichte der jüdischen Kinobesitzer in Hamburg verschwunden. „Die Geschichte von Frida und James Henschel, erzählt von den Enkelkindern – Ein Entwurf zu einem Buch“ weiterlesen

Eine Reise nach Harburg zu Peter Thorwart

PDF Eine Reise zu Peter THorwart

Tieresehendichan3Eine Reise nach Harburg zu Peter Thorwart.

Heute ist Sonnabend, d. 25. Januar 2014. Es ist 16.50 Uhr. Ich bin mit der S-Bahn gekommen. Harburg ist hässlich. „Eine Reise nach Harburg zu Peter Thorwart“ weiterlesen

Global Player: Wo wir sind isch vorne

Tieresehendichan3Global Player, wo wir sind isch vorne. Wer die Geschichte liest, ist vermutlich wie ich, begeistert oder doch zumindest neugierig. Eine Filmkritik.

PDF Wo wir sind ist vorne

Leider ist es so, wie Wolfgang Neuss einmal gesagt hat: „Das Leben ist zu kurz, um sich deutsche Filme anzusehen“. Das sind tolle Bilder, die einem da präsentiert werden. Lange habe ich nicht mehr so was Atemberaubendes gesehen. Aber was die Leute so reden, ist reines Papier. Ich war an unsere Filme aus den 70iger Jahren erinnert, mit denen wir die Welt verändern oder doch zumindest erziehen wollten. Das reine Kasperle Theater wird uns vorgeführt, ohne Witz und Verstand, genau ins Schema passend, wie der kleine Moritz sich die Welt vorstellt.

Der Unternehmersohn fährt minutenlang mit seinem gelben Porsche durch die Landschaft, wunderbar fotografiert und wir wissen schon, wie die Lage wirklich ist, was als nächstes kommt und wie das vermutlich alles enden wird. Sogar die Arbeiter in der Fabrik haben ihren Auftritt, wie wir uns das so denken, der Unternehmer in Tenniskleidung und mit entsprechendem Schläger, hält den Vortrag von dem Boot, in dem wir angeblich alle sitzen sollen, der Bänker ist böse und mittelstandsfeindlich und gibt nur Geld an die, die keines brauchen, weil sie selbst genug davon haben.

Erst nach dreissig Minuten gelingt es Hannes Stöhr, eine überraschende Szene in seinem Film unterzubringen, die Szene, in dem der Vater des Unternehmersohnes den Bänker fertig macht. Die gesamte Sequenz sieht in dem Film aus wie ein Fremdkörper. Was mir selten im Kino passiert, daß ich mal dringend zum Pinkeln muß, hier passiert es mir gleich zwei Mal. Vor mir sitzt der freie Mitarbeiter vom Hamburger Abendblatt, das es ja nun bald auch nicht mehr geben wird.

Das Verschwinden dieser Zeitung, wird, wie das Verschwinden dieses Filmes von Hannes Stöhr niemand bemerken. Das mit der Toilette passiert auch dem Abendblatt Mann. Bei seiner Rückkehr von der Toilette denke ich, es gäbe nichts überraschendes, was in der Zwischenzeit seines Wegbleibens passiert wäre, was ich ihm berichten könnte.

Das Schlimmste, was diesem Film passieren konnte, ist diesem Film schon zu Beginn des Filmes passiert. Der Mitarbeiter der Hamburger Morgenpost, der nur mit geringen Schreibtalent ausgerüstet ist, hat die Besprechung dieses Filmes für die Morgenpost übernommen. Nach einer Stunde, tue ich etwas, was ich sonst nie tue, ehrlich. Ich verlasse das Kino. Das Ende des Filmes kann mich mit Sicherheit nicht überraschen und kann (falls doch) vermutlich auch dem Presseheft entnommen werden.
Kinostart am Tag der deutschen Einheit 3. Oktober 2013
Jens Meyer, 2014milpferd_einauge