EIN ÄLTERER, ABER LEICHT BESOFFENER HERR von Kaspar Hauser

Ein älterer, aber leicht besoffener Herr

Wie Sie mich hier sehn, bin ick nämlich aust Fensta jefalln. Wir wohn Hochpachterr, da kann sowat vorkomm. Es ist wejn den Jleichjewicht. Bleihm Se ruhich stehn, lieber Herr, ick tu Sie nischt – wenn Se mir wolln mah aufhehm . . . so . . . hopla . . . na, nu jeht et ja schon. Ick wees jahnich, wat mir is: ick muß wat jejessen ham . . . !

Jetrunken? Ja, det auch . . . aber mit Maßen, immer mit Maßen. Es wah – ham Sie ’n Auhrenblick Sseit? – es handelt sich nämlich bessüchlich der Wahlen. Hips . . . ick bin sossusahrn ein Opfer von unse Parteisserrissenheit. Deutschland kann nich untajehn; solange es einich is, wird es nie bebesiecht! Ach, diß wah ausn vorjn Kriech . . . na, is aber auch janz schön! Wenn ick Sie ’n Sticksken bejleiten dürf . . . stützen Sie Ihnen ruhig auf mir, denn jehn Sie sicherer!

Jestern morjen sach ick zu Elfriede, wat meine Jattin is, ick sahre:

>Elfriede!< sahr ick, >heute is Sonntach, ick wer man bißken rumhörn, wat die Leite so wählen dhun, man muß sich auf den laufenden halten<, sahr ick – »es is eine patt . . . patriotische Flicht!< sahr ick. Ick ha nämlich ’n selbständjen Jemieseladn. Jut. Sie packt ma ’n paar Stulln in, und ick ßottel los.

Es wücht ein ja viel jebotn, ssur Sseit . . . so ville Vasammlungen! Erscht war ich bei die Nazzenahlsosjalisten. Feine Leute. Mensch, die sind valleicht uffn Kien! Die janze Straße wah schwarz . . . un jrien . . . von de Schupo . . . un denn hatten da manche vabotene Hemden an . . . dies dürfen die doch nich! >Runta mit det braune Hemde!< sachte der Wachtmeister zu ein, >Diß iss ein weißes Hemde!< sachte der. >Det is braun!< sachte der Jriene. Der Mann hat ja um sich jejampelt mit Hände und Fieße; er sacht, seine weißen Hemden sehn imma so aus, saubrer kann a nich, sacht a. Da ham sen denn laufen lassen. Na, nu ick rin in den Saal. Da jabs Brauselimmenade mit Schnaps. Da ham se erscht jeübt: Aufstehn! Hinsetzn! Aufstehn! Hinsetzn! weil sie denn nämlich Märsche jespielt ham, und die Führers sind rinjekomm – un der Jöbbels ooch. Kenn Sie Jöbbels? Sie! Son Mann is det! Knorke. Da ham die jerufen: >Juden raus!< un da habe ick jerufen: >Den Anwesenden nadhierlich ausjenomm!< un denn jing det los: Freiheit und Brot! ham die jesacht. Die Freiheit konnte man jleich mitnehm – det Brot hatten se noch nich da, det kommt erscht, wenn die ihr drittes Reich uffjemacht ham. Ja. Und scheene Lieda ham die –!
Als die liebe Morjensonne

schien auf Muttans Jänseklein,

zoch ein Rejiment von Hitla

in ein kleines Städtchen ein . . . !

Na, wat denn, wat denn . . . man witt doch noch singen dürfn! Ick bin ja schon stille – ja doch. Und der Jöbbels, der hat ja nich schlecht jedonnert! Un der hat eine Wut auf den Thälmann! >Is denn kein Haufen da?< sacht er – >ick willn iebern Haufn schießen!< Und wir sind alle younge Schklavn, hat der jesacht, und da hat er ooch janz recht. Und da war ooch een Kommenist, den ham se Redefreiheit jejehm. Ja. Wie sen nachher vabundn ham, war det linke Oohre wech. Nee, alles wat recht is: ick werde die Leute wahrscheinlich wähln. Wie ick rauskam, sachte ick mir: Anton, sachte ick zu mir, du wählst nazzenahlsosjalistisch. Heil!

Denn bin ick bei die Katholschen jewesn. Da wollt ick erscht jahnich rin . . . ick weeß nich, wie ick da rinjekomm bin. Da hat son fromma Mann am Einjang jestandn, der hatte sich vor lauter Fremmichkeit den Krahrn vakehrt rum umjebunden, der sacht zu mir: >Sind Sie katholischen Jlaubens?< sacht er. Ick sahre: >Nich, dass ick wüßte . . . < – >Na<, sacht der, >wat wollen Sie denn hier?< – >Jott<, sahre ick, >ick will mir mal informieren<, sahre ick. >Diß is meine Flicht des Staatsbirjers.< Ick sahre: >Einmal, alle vier Jahre, da tun wa so, als ob wa täten . . . diß is ein scheenet Jefiehl!< – >Na ja<, sacht der fromme Mann, >diß is ja alles jut und scheen . . . aber wir brauchen Sie hier nich!< – >Nanu . . . !< sahre ick, >sammeln Sie denn keene Stimm? Wörben Sie denn nich um die Stimm der Stimmberechtichten?< sahre ick. Da sacht er: >Wir sind bloß eine bescheidene katholische Minderheit<, sacht er. >Und ob Sie wähln oder nich<, sacht er, >desderwejn wird Deutschland doch von uns rejiert. In Rom<, sacht er, >is et ja schwierijer . . . aber in Deutschland . . . < sacht er. Ick raus. Vier Molln hak uff den Schreck jetrunken.

Denn wak bei die Demokratn. Nee, also . . . ick hab se jesucht . . . durch janz Berlin hak se jesucht. >Jibbs denn hier keene Demokraten?< frahr ick eenen. >Mensch!< sacht der, >Du lebst wohl uffn Mond! Die hats doch nie jejehm! Und nu jippse iebahaupt nich mehr! Jeh mal hier rin<, sacht er, >da tacht die Deutsche Staatspachtei – da is et richtich.< Ick rin. Da wah ja so viel Jugend . . . wie ick det jesehn habe, mußt ick vor Schreck erscht mal ’n Asbach Uralt trinken. Aber die Leute sinn richtich. Sie – det wa jroßachtich! An Einjang hattn se lauter Projamms zu liejn . . . da konnt sich jeder eins aussuchen. Ick sahre: >Jehm Sie mir . . . jehm Se mia ein scheenet Projamm für einen selbständigen Jemieseladen, fier die Interessen des arbeitenden Volkes<, sahre ick, >mit etwas Juden raus, aber hinten wieder rin, und fier die Aufrechterhaltung der wohlerworbenen Steuern!< – >Bütte sehr<, sacht det Frollein, wat da stand, >da nehm Sie unsa Projramm Numma siemundfürrssich – da is det allens drin. Wenn et Sie nicht jefällt<, sacht se, >denn kenn Siet ja umtauschn. Wir sind jahnich so!< Diß is eine kulante Pachtei, sahre ick Ihn! Ick werde die Leute wahrscheinlich wähln. Falls et sie bei der Wahl noch jibbt.

Denn wak bei die Sozis. Na, also ick bin ja eijentlich, bei Licht besehn, ein alter, jeiebter Sosjaldemokrat. Sehn Se mah, mein Vata war aktiva Untroffssier . . . da liecht die Disseplin in de Familie. Ja. Ick rin in de Vasammlung. Lauta klassenbewußte Arbeita wahn da: Fräser un Maschinenschlosser un denn ooch der alte Schweißer, der Rudi Breitscheid. Der is so lang, der kann aus de Dachrinne saufn. Det hat er aba nich jetan – er hat eine Rede jehalten. Währenddem dass die Leute schliefen, sahr ick zu ein Pachteigenossn, ick sahre: >Jenosse<, sahre ick, >woso wählst du eijentlich SPD –?< Ick dachte, der Mann kippt mir vom Stuhl! >Donnerwetter<, sacht er, >nu wähl ick schon ssweiunsswanssich Jahre lang diese Pachtei<, sacht er, >aber warum det ick det dhue, det hak ma noch nie iebalecht! – Sieh mal<, sachte der, >ick bin in mein Bessirk ssweita Schriftfiehra, un uff unse Ssahlahmde is det imma so jemietlich; wir kenn nu schon die Kneipe, un det Bier is auch jut, un am erschten Mai, da machen wir denn ’n Ausfluch mit Kind und Kejel und den janzen Vaein . . . und denn ahms is Fackelssuch . . . es is alles so scheen einjeschaukelt<, sacht er. >Wat brauchst du Jrundsätze<, sacht er, >wenn dun Apparat hast!< Und da hat der Mann janz recht. Ick werde wahrscheinlich diese Pachtei wähln – es is so ein beruhjendes Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzjon, aber man weeß janz jenau: mit diese Pachtei kommt se nich. Und das is sehr wichtig fier einen selbständjen Jemieseladen!

Denn wah ick bei Huchenberjn. Sie . . . det hat ma nich jefalln. Wer den Pachteisplitter nich ehrt, is det Janze nich wert – sahr ick doch imma. Huchenberch perseenlich konnte nich komm . . . der hat sich jrade jespaltn. Da hak inzwischen ’n Kimmel jetrunken.

Denn wak noch bei die kleinern Pachteien. Ick wah bei den Alljemeinen Deutschen Mietabund, da jabs hellet Bia; und denn bei den Tannenberchbund, wo Ludendorff mitmacht, da jabs Schwedenpunsch; und denn bei die Häußerpachtei, die wähln bloß in Badehosn, un da wah ooch Justaf Nahrl, der is natürlicher Naturmensch von Beruf; und denn wak bei die Wüchtschaftspachtei, die sind fier die Aufrechterhaltung der pollnschen Wüchtschaft – und denn wark blau . . . blau wien Ritter. Ick wollt noch bei de Kommenistn jehn . . . aber ick konnte bloß noch von eene Laterne zur andern Laterne . . . Na, so bink denn nach Hause jekomm.

Sie – Mutta hat valleicht ’n Theater jemacht! >Besoffn wie son oller liiijel –!«< Hat se jesacht. Ick sahre: >Muttacken<, sahre ick, >ick ha det deutsche Volk bei de Wahlvorbereitung studiert.< – >Besoffn biste!< sacht se. Ick sahre: >Det auch . . . < sahre ick. >Aber nur nehmbei. Ick ha staatspolitische Einsichten jewonn!< sahre ick. >Wat wißte denn nu wähln, du oller Suffkopp?< sacht se. Ich sahre: >Ick wähle eine Pachtei, die uns den schtarkn Mann jibt, sowie unsan jeliebtn Kaiser und auch den Präsidenten Hindenburch!< sahr ick. >Sowie bei aller Aufrechterhaltung der verfassungsjemäßichten Rechte<, sahr ick. >Wir brauchen einen Diktator wie Maxe Schmeling oder unsan Eckner<, sahre ick. >Nieda mit den Milletär!<sahre ick, >un hoch mit de Reichswehr! Und der Korridor witt ooch abjeschafft<, sahre ick. >So?< sacht se. >Der Korridor witt abjeschafft? Wie wißte denn denn int Schlafzimmer komm, du oller Süffel?< sacht se. Ick sahre: >Der Reichstach muß uffjelöst wem, das Volk muß rejiern, denn alle Rechte jehn vom Volke aus. Na, un wenn eener ausjejang is, denn kommt a ja sobald nich wieda!< sahre ick. >Wir brauchen eine Zoffjett-Republik mit ein unumschränkten Offsier an die Spitze<, sahre ick. >Und in diesen Sinne werk ick wähln.< Und denn bin ick aust Fensta jefalln.

Mutta hat ohm jestanden und hat jeschimpft . . . ! >Komm du mir man ruff<, hat se jebrillt.>Dir wer ick! Du krist noch mal Ausjang! Eine Schande is es –! Komm man ja ruff!< Ick bin aba nich ruff. Ick als selbstänjdja Jemieseladen weeß, wat ick mir schuldich bin. Wollen wa noch ne kleene Molle nehm? Nee? Na ja . . . Sie missn jewiß ooch ze Hause – die Fraun sind ja komisch mit uns Männa! Denn winsch ick Sie ooch ne vajniechte Wahl! Halten Sie die Fahne hoch! Hie alleweje! Un ick wer Sie mal wat sahrn: Uffjelöst wern wa doch . . . rejiert wern wa doch . . .

Die Wahl is der Rummelplatz des kleinen Mannes! Det sacht Ihn ein Mann, der det Lehm kennt! Jute Nacht –!

K.H. (Kaspar Hauser). Erstveröffentlichung in W.B. (Die Weltbühne) vom 9. September 1930. Zitiert nach Gesamtausgabe. Dünndruck. Drei Bände. Band III. 1929 – 1932. Seite 522 – 525.

Tieresehendichan3

 

Version Zwei. Abgeschrieben von einer Amiga Schallplatt. Angeblich VEB.

Zu der Zeit durfte man Kurt Tucholsky noch nicht abschreiben und veröffentlichen. Deswegen ist die Schreibweise auch so, wie ich sie damals gehört habe. Die Version auf der Schallplatte ist verändert und gekürzt. Das wußte ich damals bei der Übertragung des Textes der Schallplatte in den Schrifttext nicht.

Ein älterer, aber leicht besoffener Herr

Wie se mir hier sehen, bin ik nämlich aus fenster jefallen. wir wohnen hochpaterterre, da kann sowat vorkommen. Et is wegen det Gleichgewicht. Ham se einen Augenblick Zeit? Ja?

Es handelt sich nämlich bezüglich der Wahlen. Ik bin sozusagen ein Opfer von unsere Parteizerissenheit. Deutschland kann ja janich unterjehen. Ich glaube, ik muß wat komisches jejessen habn. Jetrunken natürlich och, he he, aba mit massen.

Also, det war so, jestern morgen sah ik su meine gattin. ik sa je elfriede sa ik, heut is sonntag, ik wer mal n bisschen rumhören, wat die Leute so wählen tun, man muss sich ja auf den laufenden halten, des is eine patologische Flicht. Ik hab nämlich, ik hab nämlich einen selbständigen jemüseladen. Also sie packt mir ein paar Stullen ein und ik zottel los. zuerst war ik bei di nazis. es jab brauselimminade mit schnaps. Und denn ham se jeübt, uffstehen, hinsetzen, uffstehen, hinsetzen, weil se nämlich Märsche gespielt ham und denn sind die ganzen führers in den saal jekommen, jöbbels ooch und denn ham se jebrüllt freiheit und brot. Die Freiheit konnten wir jleich mitnehm, det brot hatten se noch nich da.

(Schrifttext: det kommt erscht, wenn die ihr drittes Reich uffjemacht ham)

Aba, aba scheene lieder ham die jesungen……Als die liebe Morjensonne, fack, schien auf Muttans Jänseklein, zwei, drei, vier, zoch ein Rejiment von Hitla…….wat denn wat denn man wird doch wohl noch singen dürfen.

Also, also wi ik aus det lokal rauskomme, ha ik mir jesacht, anton ha ik mir jesacht, anton, du wählst nazionalsozialistisch. Und denn wa ik, und denn wa ik bei de demokraten. Ne also ..det heisst, ik hab se jesucht. wa? Jibs denn hier keine demokraten frag ich den eenen. Mensch sacht der, lebst du auf dem Mond? Die hats noch nie jejeben un nun jibs sie überhaupt nich mehr. Je mal hier rin, da tagt die deutsche Staatspartei, hä hä….also sie, sie dat war jroßartig, lauter projramme, jeder konnt sich eins aussuchen. Jeben se mir, sach ik zu dat Frollein, wat da stand, jeben sie mir ein schönet projramm für einen selbstständigen Jemüseladen und für die Aufrechterhaltung der wohlerworbenen Steuern.

Bitte sehr, sacht det Frollein, nem sie unser Projramm siebundversich und wenn es ihnen nicht gefällt, könnse es ja umtauschen, wir sind ga nich so. Also ik hab dann erstma vier Asbach getrunken. Die Leute wer ik wahrscheinlich wählen, det heisst also, wenns die bei de nächste wahl noch jibt. Und denn wa ik de nee…nee…. denn war ik bei de Sozis. Ik bin nämlich…. bei Lichte besehen….ein alter jeübter Sozialdemokrat…mein Vater war aktiver Unteroffizier….hä…hä… da licht de Disziplin so inne familie….hä…hä… also …..also wie ik in den Saal komme ….da hat auch grade einer so schön geredet. Und während die Leute schliefen, da sach ik zu den eenen, der neben mir sass, jenosse, sach ik, jenosse, sa ma wiso

wählst du eigentlich spd?…ik dachte, der mann kippt mir von stuhl.

Donnerwetter sacht er, nu wähl ik schon zweeundzwanzig Jahre diese Partei, aba warum ik det tue, det ha ik mer noch nich überlegt. Kik ma, ik bin in meinem bezürk zweeter Schriftführer, ob unsere Saalabende is et imma so jemütlich. ik kenn die Kneipe, det bier is ooch jut, an ersten mai machen wer unseren ausfluch und abens is fakelzug, et hat sich alles so scheen einjeschaukelt……Wat brauchste Jrundsätze wenn de een Apparat hast……Un da hat der Mann recht. Wahrscheinlich wer ik dise Patei wählen, naja det is so ein beruhigendes Jefühl. Man tut wat for de Revolution und wees janz jenau mit dise Partei, kommt se ganz bestimmt nicht. Und des is sehr wichtig für einen selbstständigen Jemüseladen. Wo wa ik denn stehenjeblieben?…. Also ah ja hier…. denn hab ik erstmal een Kimmel getrunken und denn wa ik noch bei die kleinen Parteien. Bei den deutschen Mieterbund, da jabs hellet Bier, bei den Tannenbergbund, jabs Schwedenpunsch, bei de Häuserpartei jabs wieda Kimmel, bei de Wirtschaftspartei …….hä……hä…und den wa ik blö….. (im Original und denn wark blau…blau wien Ritter)….Ik wollt ja noch bei de Kommunisten gehn, aber ik konnte bloß noch von eene Laterne zur anderen…..Und so bin ik denn nach haus jekommen. Mutterchen, ha ik jesacht, Mutterken ik ha dat deutsche Volk bei seine Wahlvorbereitungen studiert. Besoffen biste, sacht see. Det ook, sa ik aba, det nur nebenbei. Na wat wisste nun wählen du Suffkopp sachse…..Momang sach ik Monang. ik wähle eine Partei, die uns einen starken Mann jibt, wie unsan jeliebten Kaiser Willem un ooch den ollen Hindenburch, sa ik, so wie bei aller Aufrechterhaltung unsa verfassungsmässigen Rechten, einen Diktator wie Maxe Schmeling, sa ik, nieder mit Militär sa ik und hoch die Reichswehr, sa ik, der Reichstag muss uffjelöst wern, det volk muss rejiren, denn alle rechte jehen von volke aus. Und wenn eener ausjejangen is, kommt er ja so bald nicht wida, sa ik. Wir brauchen eine Zoffjettrepublik mit einen unumschränkten Offizier an de Spitze…..und denn bin ich aus Fenster jefallen……………Nem wir noch ne kleene Molle? Wa? Sie müssen ja auch zu hause. Off alle Fälle wünsch ik sie eine vaniechte Wahl. Halten se de Fahne hoch…..Denn sehn se mal. Die Wahl, die Wahl ist der Rummelplatz det kleinen Mannes. Einmal, alle vier Jahre, da tun wa so, als ob wir täten, aber uffjelöst und rejiert wern wa doch, Nacht.

Bei Tucholsky sieht der Text etwas anders aus und er endet auch anders:

Die Wahl ist der Rummelplatz des kleinen Mannes. Det sacht ihn ein Mann, der det Lehm kennt. Jute Nacht.

Die Schlußsätze der Amiga Platte sind zusammengeknüttelt. Aus der Mitte des Textes, als der Jemüsehändler bei den Katholiken ist, die ihn aber nicht reinlassen…sagt er zu dem Katholiken: Einmal, alle vier Jahre, da tun wir so, als ob wir täten…..diß is ein scheenet Jefiehl.

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