Nebenbei bemerkt: Bavaria Film AG Franz Seitz

Gefunden in dem Buch: Joseph Wulf, Theater und Film im Dritten Reich, Ullstein Verlag, Mai 1983, Seite 390 – 391.

«SA-Mann Brand» Bericht über den Film gleichen Titels in: Völkischer Beobachter vom 16.6.1933. SA-Mann Brand; Produktion: Bavaria AG.; Drehbuchautoren: Joseph Dalmann und Joe Stöckel; Regie: Franz Seitz; Darsteller: Heinz Klingenberg, Otto Wernicke, Elise Aulinger, Rolf Wenkhaus, Joe Stöckel, Max Weydner, Manfred Pilot, Wastl Witt, Hedda Lembach, Helma Rückert, Fritz Greiner, Magda Lena, Vera Liessem, Adolf Lallinger, Otthein Haas, Theo Kaspar, Philipp Weichand, Rudolf Frank, Rudolf Kunig; Musik: Toni Thoms; Prädikat «Künstlerisch besonders wertvoll, volksbildend».

«Freitag abend kam es anläßlich der Erstaufführung des Filmes <SA-Mann Brand> zu Beginn der Vorstellung zu einem Zwischenfall. SA-Gruppenführer Beckerle teilte dem Publikum mit, daß die Reklameplakate von einem polnischen Maler angefertigt seien. In Anbetracht der Tatsache, daß der Besitzer des Kinos (Gloria Palast) seinem Wunsche, die Plakate zu entfernen, nicht nachgekommen sei, forderte er die erschienenen SA und SS-Mitglieder auf, den Raum zu verlassen. Die Anwesenden kamen diesem Verlangen sofort nach. Daraufhin wurde die Vorstellung abgebrochen.» Frankfurter Zeitung vom 18.6.1933; über die antijüdische Betätigung desselben Adolf Beckerle während des Krieges, als er Gesandter in Bulgarien war, siehe Léon Poliakov – Joseph Wulf: Das Dritte Reich und seine Diener, Berlin 1956, S. 11, 48-49, 53 und 56-58.

Hier irrte der SA Gruppenführer Adolf Beckerle: Das Plakat stammte von dem Grafiker Julius Ussy Engelhardt, geb am 18. September 1883 in Bindjey, Sumatra. So ist das, wenn man keine Ahnung hat.

Originalton Filmportal.de: “Franz Seitz sen. wurde am 14. April 1888 in München geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er zwei Jahre lang eine private Schauspielausbildung bei Franz Jacobi vom Münchner Hoftheater. Unter dem Pseudonym „Franz Felix“ stand er anschließend an diversen bayerischen Theatern auf der Bühne. Ab 1908 hatte er ein dauerhaftes Engagement am Nürnberger Volkstheater. Zu dieser Zeit begann er auch als Regisseur zu arbeiten und inszenierte Stücke unter anderem in Innsbruck und Eisenach. Bis 1918 folgten weitere Engagements, zunächst in Regensburg, wo er ebenfalls Regie führte, dann am Münchner Volkstheater. 1919 wurde er ins Ensemble des Münchner Residenz Theaters berufen. Zu dieser Zeit lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, die Bühnenschauspielerin Anni Terofal.“ “Wir erleben den SA-Mann Brand in seiner Familie. Der Vater ist Sozialdemokrat, aber die Mutter heimlich auf des Sohnes Seite. Ihnen gegenüber wohnt eine Witwe, die sich kümmerlich mit ihrem Jungen durchs Leben schlägt. Hitlerjunge ist er, eine Uniform will er haben, und so näht seine Mutter nachts, um das Geld für ein Braunhemd aufzutreiben. Brand ist gut Freund mit ihm und nimmt ihn unter seinen Schutz, der in diesem Kommunistenviertel sehr nötig ist. Wir sehen das lichtscheue Gesindel, das mit allen Mitteln, mit List und Waffen versucht, die Reihen der SA zu sprengen. Aber immer werden sie rechtzeitig von einer Kommunistin gewarnt, die ihr Herz an den SA-Mann Brand verloren hat. Wir erleben die Überfälle der Kommune, sahen die Gegenwehr der SA und fühlen noch einmal diese ganze Zeit der Hetze, der Unsicherheit und des Verrates nach. Da wird nach Aufhebung des Uniformverbotes ein Propagandaumzug gemacht. Hitlerjunge Erich marschiert zum ersten Male in Uniform, da trifft ihn eine tückische Kugel. Behutsam bringt ihn Brand der gefaßten Mutter. Jede Hilfe kommt zu spät. Mit den Worten: «Ich geh jetzt zum Führer», haucht er sein junges Leben aus. – Und draußen dröhnt die Marschmusik der SA. Überraschend ist der Tag der nationalen Erhebung da. Deutschland ist frei.“ “Zu Seitz‘ regelmäßigen Darstellern gehörte der von der Bühne kommende Komiker Weiß-Ferdl, mit dem er zwischen 1928 und 1933 sechs Filme drehte. Danach wurde der ebenfalls vom bayerischen Theater kommende Volksschauspieler (und Regisseur) Joe Stöckel sein Stammschauspieler, wenn auch häufig in Nebenrollen. Die beiden arbeiteten bis 1937 bei 17 Filmen zusammen; Stöckel schrieb gemeinsam mit Joseph Dalmann meist auch die Drehbücher. So auch bei dem NS-Propagandafilm „SA-Mann Brand“ (1933), der ohne offiziellen Regierungsauftrag entstand und von Seitz in einer Art vorauseilendem Gehorsam inszeniert wurde. Stöckel schrieb sich darin die humorige Nebenrolle eines gutmütigen Hausbesitzers zu, der unter der Fuchtel seiner die Nazis ablehnenden Frau steht. Der Film war jedoch weder beim Publikum, noch bei der Kritik ein Erfolg.“ Bleibt noch anzumerken, dass Filmportal.de zwar bemerkt, dass der Film nicht im „Regierungsauftrag“ entstanden ist, aber nicht schreibt, wann die Dreharbeiten statt fanden. Aus anderer Quelle kommt die Angabe, die Dreharbeiten hätten von Mitte April bis Ende Mai 1933 stattgefunden. In der Zeit hatte die NSDAP vermutlich wichtigeres zu tun, als Franz Seitz einen Filmproduktionsauftrag zu erteilen.

Der Hamburger Mantel 1905 – 2020

Foto von 1905. Familie Hirte. Im Kinderwagen Annelise Hirte. Mit Strohhut Hermann Hirte. Mit Blumenhut Cäcilie Hirte. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Die älteren Kinder sind nicht auf dem Foto.Hamburger Mantel (ganz links). Im Mantel Tante Püppi (mit Strohut).  Foto von 1905. Fotograf unbekannt Foto der Familie Hirte. Im Kinderwagen Annelise Hirte. Dahinter ihre Eltern. Nicht auf dem Foto: Weitere fünf Kinder.

Hamburger Mantel (Mitte)         Foto Werner Hensel 1938                                                          Foto links  unten Werner  Hensel   (1940)

Foto rechts unten  Hamburger Mantel  1953

Foto links Jens Meyer  (1982)

Fotos  Werner Hensel 1940 – 1953

Foto Rakna Abigt Arredondo

Mantel (Hamburg)

Foto (Ausschnitt) Werner Hensel. Hamburg 1954

Freie Vereinigung in der Gallery Lazarus Auswahl 13 Fotos (III)

Negative im Format 9 x 12 sind von diesen Fotos vorhanden. Wer eine Vergrößerung auf Barytpapier kaufen möchte, wendet sich an:

Werner Hensel (1968Erster Vorsitzender des Vereins). Der Dank für die Geburt unserer Vereinigung steht einigen edlen Damen aus bestem Hause zu. Sie waren die Ursache, dass sich die 1895 gegründete Gesellschaft zur Förderung der Amateur-Photographie, die räumlich und finanziell auf Rosen gebettet war, spaltete. An der Stätte klassischen Hanseatentums, im Dachgeschoss des Patriotischen Gebäudes an der Trostbrücke, tagte die erwähnte Gesellschaft von Liebhaberphotographen. Dieser Verein bestand aus namhaften Damen und Herren unserer Stadt Hamburg und des Auslandes. Sein Zweck: Man wollte die “schönen” Künste  der noch sehr jungen Photographie fördern. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten waren Förderer, Idealisten und Gönner. Unter ihnen auch zweihundert Damen. Der 1. Vorsitzende Ernst Juhl und das Ehrenmitglied Prof. Dr. Alfred Lichtwark, Direktor der Hamburger Kunsthalle, machten Hamburg damals zu einem Zentrum der internationalen Kunstphotographie. Sie organisierten zwischen 1893 und 1903 10 Photo-Ausstellungen mit internationaler Beteiligung in der Kunsthalle. Es wurde hervorragend fotografiert, erfolgreich verkauft, gefeiert usw. Es ging mitunter sehr lebhaft an der Trostbrücke zu. Meistens waren die Damen in der Überzahl und wurden mit Handküsschen begrüßt. “Mann” erschien im Frack und die Dienerschaft wartete geduldig bis endlich der photographische Plauder-Arbeitsabend sein Ende gefunden hatte. Dieses alles stand unter dem Motto hoher künstlerischer Amateurphotographie. Die Beiträge waren hoch und manche Damen wohl auch etwas hochnäsig. Kurz, eines Tages platzte dem Kaufmann Seifarth der Kragen. Er hielt eine Brandrede, missbilligte die Anwesenheit der Frauen ohne Kamera in einem Männerverein und bezeichnete sie als die Spalter der Förderung. Die “Feinen” blieben, die “Könner” verließen die Förderung.“ (Werner Hensel)PDFWernerHenselFVVAZH

Photograph Werner Dietrich Hensel, geb. am 14. Dezember 1893 im Hamburg. Gest. am 06. Januar 1986 in Hamburg. Er wurde 93 Jahre alt. Seine letzte Wohnanschrift war in einem Pflegeheim von Pflegen und Wohnen in Hamburg Harburg. An der Rennkoppel 1. Eine Reihe von Fotos und Grafiken gibt es in verschiedenen Hamburger Museen. Werner Hensel war ein Freund von Rudolf Heinrich Meyer. Zusammen waren sie Mitglieder der Freien Vereinigung von Amateurphotographen zu Hamburg e. V. Ein Verein, den es 2020 immer noch gibt.

Schiffe Fotos von Werner Hensel, Rudolf Heinrich Meyer, John Holler und . . .

Fotos von Werner Hensel, Rudolf Heinrich Meyer, John Holler (Pamir), Helmut Schönberger und sechs, ganz kleine, von mir selber.

Jens Meyer

pdfGalleryLazarusEinige dieser Fotografien von Werner Hensel und Rudolf Heinrich Meyer sind als Glasnegative im Format 9 x 12 vorhanden. Wer eine Vergrößerung auf Barytpapier käuflich erwerben möchte, wendet sich an:

Reisekamera aus Holz 10 x 15 mit Goerz Doppel -Anastigmat F=21 cm in verdecktem Schneckengang. Die Kamera stammt aus dem Besitz des Photographen Paul Wutke gekauft bei Tietgen & Co in Hamburg.

Auf der Suche nach Ludwig Averdieck

Erinnerungen an die Zukunft der Vergangenheit Auf der Suche nach Ludwig Averdieck Förderantrag für einen Film. Exposee (1982) pdfErinnerungenaneinenDeserteur

Die Gräber wurden gepflegt. Man stieg von Motorrollern auf Kleinwagen um. Unbequeme Menschen waren längst vergessen. Nur einige Steine mit Namen konnte man noch lesen. Halb vergammelt. Moos und Schimmel bedeckten die Steine. Buchsbaumhecken, Heldengedenksteine. Jeden Sonntag der Ausflug mit meinem Vater zu seinem Vater. Stinkiges Blumenwasser und alte Frauen. „Auf der Suche nach Ludwig Averdieck“ weiterlesen

Hamburger Fotografen Werner Hensel, Walther Kellinghusen, Rudolf Heinrich Meyer

Paul und Margarete Schumacher (links) Wentorferstrasse 19 und Richard und Johanna Schultz Wentorferstrasse 21. Richard Schultz ist Milchhändler von Beruf. Paul Schumacher ist Privatier und hat seit 1901 ein Fuhrgeschäft.
Wentorferstrasse 19 / 21 2018 (?)
Paul und Margarete Schumacher
Richard Schultz Milchhändler
Moritz Mendel
Moritz Mendel
Rudolf Heinrich Meyer
Rudolf Heinrich Meyer fotografiert von Walther Kellinghusen (Fotograf)
Talmud Tora Schule
Talmud Tora Schule
Bille Bad Hamburg Bergedorf 1929
Bille Bad Hamburg Bergedorf 1929 Fotograf Rudolf Heinrich Meyer

Photograph Rudolf Heinrich Meyer  24. Januar 1904 – 29. August 1979

und

Photograph Walther Kellinghusen

(01. Februar 1902 – 27. September 1936)

Photograph

Werner Hensel (geb. am 14. Dezember 1893 – gest. 06. Januar 1986)

Bille Bad Hamburg Bergedorf 1929
Bille Bad Hamburg Bergedorf 1929 Fotograf Rudolf Heinrich Meyer
Walter Kellinghusen Hamburg Bergedorf
Walther Kellinghusen Hamburg (1902-1936) Bergedorf, Fotograf Rudolf Heinrich Meyer
Walter Kellinghusen
Walther Kellinghusen (1902-1936)

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Einige dieser Fotografien von Werner Hensel und Rudolf Heinrich Meyer sind als Glasnegative im Format 9 x 12 vorhanden.

Bergedorf Wentorferstrasse 19 Paul und Margarete Schumacher (Eintrag im Adressbuch: Paul Schumacher Privatier) und K.Richard Schultz (Milchhändler) und Johanna Schultz Wentorferstrasse 21 (Aufnahme von 1912)
1914
Fotos von Rudolf Heinrich Meyer, Werner Hensel, Walther Kellinghusen und Jens Meyer

Gallery Lazarus Wexstrasse

Galerie Lazarus

Hamburg Wexstrasse Foto Werner Hensel

Einige dieser Fotografien von Werner Hensel und Rudolf Heinrich Meyer sind als Glasnegative im Format 9 x 12 vorhanden. Wer eine Vergrößerung auf Barytpapier käuflich erwerben möchte, wendet sich an:

UFA Theater Millerntor Fotograf Werner Hensel (Vorne und hinten)

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Fotos  (oben) Werner Hensel Fotograf nilpferd_tumb

Ballhaus Zutritt verboten (ca. 1946)

Das Foto stammt aus dem St. Pauli Blog , die haben es nach eigenen Angaben vom Staatsarchiv  in Hamburg. Dort angekündigt als Aufnahme aus den  >20iger Jahren< was nicht stimmen kann. Nach der Filmankündigung auf dem Foto ist der Film: >Wenn Frauen schweigen< gerade angelaufen (Start!).  Danach müsste dieses Foto nach dem 31. Mai 1937 entstanden sein.  Das war der Starttermin des Filmes laut Filmportal.de, eine Seite, wo vieles falsch (Filmformate! 1:1,33 bei Tonfilmen!), aber manches auch richtig ist. Z. B.: die Starttermine der Filme stimmen meist. (Das  hier abgebildete Ufa Kino: >Millerntor Theater< stand genau gegenüber des Kinos  >Schauburg am Millerntor< (auch >Schauburg St. Pauli<) auf der anderen Straßenseite). Foto unten: Staatsarchiv Hamburg (1937)staatsarchiv

Fundstück: Fritz Kuhnert: In dem Buch von Jürgen Spiker: Film und Kapital (Der Weg der deutschen Filmwirtschaft zum nationalsozialistischen Einheitskonzern), Verlag Volker Spiess, Berlin 1975, ISBN 3-920889-04-5, gibt es auf Seite 296 einen Hinweis auf Fritz Kuhnert (Vorstandsmitglied der UFA) „KUHNERT, Fritz (geb. 24.5. 1890– 3.3. 1951) (12). Seit 28.4.1919 bei der UFA, ab 1928 Leitung der Revisionsabteilung. Ab November1932 stellvertretendes, ab 01.11.1937 ordentliches Vorstandsmitglied mit Zuständigkeit für Finanzen, Buchhaltung, Steuern usw.. Nebenher in der Geschäftsführung zahlreicher Tochtergesellschaften der UFA AG.“

Walther Kellinghusen (1902 – 1936)

Walther Kellinghusen (geb. 1. Februar 1902 – gest. 27. September 1936), Wentorferstrasse 23, in Hamburg Bergedorf, fotografiert 1928 von Rudolf Heinrich Meyer (geb. 24. Januar 1904 – gest. am 29- August 1979), Wentorferstrasse 19,  in Hamburg Bergedorf).
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RHM fotografiert von Walther Kellinghusen
Foto Walther Kellinghusen
Foto Rudolf Heinrich Meyer
Hans-Adolf Kellinghusen (1885-1971)

Walther Kellinghusen (1902-1936)

Walther Kellinghusen hatte einen Bruder: Hans-Adolf Kellinghusen. Sechzehn Jahre älter als Walther. Dieser war am 30. März 1885 geboren worden. Hans-Adolf Kellinghusen wurde 1926 Archivrat im Staatsarchiv Hamburg. 1933 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Hamburger Staatsarchives befördert. Die Fotos, die es von Hans-Adolf Kellinghusen gibt, hat vermutlich sein Bruder, der Fotograf Walther Kellinghusen gemacht. Über Hans-Adolf Kellinghusens Tätigkeit in der Nazi Zeit schreibt Jürgen Sielemann in seinem Aufsatz – Das Staatsarchiv Hamburg und die Personenforschung in der NS-Zeit-

„Als hauptverantwortliche Erfüllungsgehilfen des Rassenwahns im Staatsarchiv sind die Professoren Heinrich Reincke und Hans Kellinghusen auszumachen.“ (Siehe PDF des Artikels von Jürgen Sielemann. Zitiert aus: »Aus erster Quelle. Beiträge zum 300-jährigen Jubiläum des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg, 2013. Seite 85 – 104.«

Tiere sehen Dich an (1)

Kellinghusen, Walther, Quelle StAHH 242-1II_Ablieferung 7_4433_

pdf Walter Kellinghusen

pdf-Das-Staatsarchiv-Hamburg-und-die-Personenforschung-in-der-NS-Zeit-von-Jürgen-Sielemann

Alte Postkarte: Patria (Vaterland) im Dock gekentert

 

Schiff-Jens-MitKontrastFoto  Willi Beutler. Das Foto entstand  am 9. Juli 1938, nach 8.10 Uhr. Die Patria (Vaterland) wurde bei der Deutschen Werft Finkenwerder für die HAPAG gebaut. Stapellauf war am 15. Januar 1938. Die Probefahrt fand am 12. Juli 1938 (Norwegen) statt. Am 17. Juli 1938 war die Jungfernfahrt.

Aus dem Bericht des Seeamtes: „Dockarbeiter Wilhelm Gries ertrunken. Am 9. Juli 1938, gegen 8.10 Uhr, ist das Dock III der Deutschen Werft in Hamburg beim Eindocken des Elektroschiffes “Patria” nach der Stromseite bis auf etwa 36 Gr. übergekränkt. Hierbei fiel das Schiff gegen die Deckwand, die leichte Beschädigungen erlitt. Das Schiff blieb unbeschädigt bis auf leichte Einbeulungen, durch welche die Seefähigkeit nicht beeinträchtigt worden ist. Durch Kanten des auf dem Grunde wurde ein weiteres Krängen verhindert. Mit Hilfe der herangeholten Pumpendampfer der Feuerwehr gelang es die an der Landseite zu fluten und dadurch das Gleichgewicht wiederherzustellen. Beim Verlassen des Schiffes übers Dock haben mehrere Mitglieder der Besatzung Verletzungen erlitten. Ferner ist der Dockarbeiter Wilhelm Gries ertrunken. Der Unfall ist durch den Einbruch mehrerer Kimmpallen in die Tankdecks verursacht worden. Das derzeit in der Dockwanne befindliche Wasser ist durch Einbruchstellen in die Tanks der Stromseite gedrungen, und hat auf diese Weise die Schlagseite hervorgerufen. Das Einbrechen der Kimmpallen ist vermutlich auf leichtes Überkrängen infolge einer Bö zurückzuführen, der das fast bis zur Grenze seiner Tragfähigkeit ausgenutzte Dock nicht gewachsen war.” (Seeamt Hamburg 18.7.1938)

PDF Bericht des Seeamtes

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MS Wilhelm Gustloff

MS Wilhelm Gustloff. Foto Werner Hensel. Die weitere Geschichte dieses Schiffes ist bei Wikipedia beschrieben.milpferd_einauge1By-nc-sa_color