Briefe an Eugen (IV) Der Name.

Romische Zahlen am BUG

Hallo Eugen, die Frage ist leicht zu beantworten. Der Erfinder des Namens 3001-Kino ist Leopold Wiemker (Leo Wiemker) gewesen. Er war Leser der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die wir, die anderen beiden Teilhaber dieser Neugründung, verabscheuten. Las einer die FAZ und nicht die FR (Frankfurter Rundschau), der Liberalität nachgesagt wurde, dann hatte er eigentlich schon verloren. Deswegen hatte sich Leo auch lieber nicht gemerkt, wo er diesen Satz von den Bankfilialen, den Tankstellen und den Kinos gelesen hatte. Ich habe dann lange in den Archiven, natürlich in den falschen Zeitungen nach dem Artikel gesucht und ihn schließlich in einer Veröffentlichung des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater e. V. in Wiesbaden gefunden. Ein Buch erschienen 1987. „Das Kino von Morgen“. Auf Seite 37 war dieser Artikel dann abgedruckt. Hier als PDF hochgeladen:

PDF Kino als Kunst am Bau

Wie Du selbst feststellen kannst, hatte sich Leo die genannten Zahlen von  1987 nicht richtig gemerkt. Denn dort  findet sich das richtige Zitat: „In der Bundesrepublik  gibt es heute 4.500 Bankfilialen, 18.000 Tankstellen , aber nicht einmal mehr 3.600 Kinos,  deren Zahl im vergangenen Jahr abermals um zehn Prozent gesunken ist.“ Von wegen 3.000 Kinos.

Den Artikel hatte Michael Mönninger 1987 geschrieben. Also waren es 1986, zieht man die zehn Prozent ab: 3.240 Kinos. Und wenn sich der Sinkflug der Kinos 1987 und 1988 (Im Jahr der Namenssuche)  fortgesetzt hatte, dann waren es 1987 – 324 und 1988 – weitere 291 Kinos weniger geworden. Also gab es   Ende 1988 nur noch 2.916 Kinos, während die Zahl der Tankstellen und den Bankfilialen  vermutlich unverändert war. Nur gut, das mit dem Ankauf der DDR  1989  dann wieder Kinos dazu gekommen sind.

Mit anderen Worten: Bei Gründung (bei einem Notar in Cuxhaven, weil Leo um die Ecke in Steinau wohnte) der 3001 Kino Betriebs-GmbH am 13. September 1989 waren es sicherlich nicht 3000 Kinos in der Bundesrepublik gewesen. In der Broschüre des HDF e. V. (Das Kino von morgen) war auch ein Text über das Zeise Kino abgedruckt, verfaßt von den Architekten Peter Wiesner, Thies Jentz, Heiko Popp und Jan Störmer, die sich Planungsgruppe Medium nannte.

Für den Artikel gab es immerhin eine Prämie von 6.000,00 DM. Daran kannst Du auch sehen, mit welcher Sorte Texte man damals Geld verdienen konnte.  Deshalb  habe ich meinen Kommentar von damals auch nicht übergemalt.  Zwei Jahre später 1993, wurde das Zeise  Kino  eröffnet.  Das große Kino war ganz schön geworden.  Als der Kinotechnicker aus Kiel  dann den Vorführraum gesehen hatte, in den er drei Projektoren  und drei Gleichrichter einbauen sollte, hatte er kurzzeitig überlegt, ob es nicht besser  sei, den Beruf zu wechseln.

Hat er dann aber nicht gemacht. Und eine Anekdote hat sich seither auch erhalten: Mein Freund, der Kinotechniker  Detlev Lehmann, hatte sie erlebt und von ihr berichtet. Als der Kinotechniker aus Kiel, am Boden kriechend und fluchend über den Platzmangel, stand der Architekt,  Peter Wiesner, der diesen viel zu kleinen Vorführraum zu  verantworten hatte, an der Tür und lobte sich selber  in den höchsten Tönen. Der Kinotechniker, der nicht wußte, wer das war, der das Kino da so  lobte, hielt nicht an sich und konterte: „Ja, nur Scheisse, das man hier auch noch einen  Projektor aufstellen muß.“ Diese  Antwort hatte den Architekten Peter Wiesner so empört,  das er sich bei der Firma Ernemann  in  Kiel über ihn  beschwert und gefordet hatte, daß dieser Mann ausgetauscht werden solle, was dann auch geschah. Er  hat nie erfahren, welchen großen Gefallen er dem  Mann damit gemacht hatte.

PDF Zeise Medium 1987

Zeise
Peter Wiesner (begleitet von einem unbekannten Handwerker) in der Ruine der Zeise Fabrik Foto Jens Meyer
Zeise Propeller
Foto G. Klaut

Foto G. Klaut
Zeise Propeller
Foto Jens Meyer
Creative commons.org
Ernemann 15 Open Air Projektor mit Kinotechniker Detlev Lehmann in Bremerhaven.

Der Teufel mit dem Langen Löffel

CIVIC THEATRE AUCKLAND (1929)

CIVIC THEATRE, AUCKLAND
Foto Februar 1996, Jens Meyer
CIVIC THEATRE, AUCKLAND
Goldeneye, Foto Februar 1996, Jens Meyer, Auckland, New Zealand.
CIVIC THEATRE
Foto Februar 1996, Jens Meyer

Das «Civic Theatre» in Auckland, Neuseeland, 267 Queen Street, wurde am 20. Dezember 1929 eröffnet. Es hat heute 2378 Sitzplätze. Die Architekten waren Charles Bohringer und William Leighton. Der Bauherr war Thomas O’Brien. Die Aufnahmen vom Kino entstanden im Februar 1996. Der Film, der derzeit dort gezeigt wurde, war Goldeneye. Mir ist erinnerlich, das auf der großen Bühne des Kinos zwei Gips Raubtiere mit Leuchtaugen lagen, die bei Beginn des Filmes gelöscht wurden. Von Goldeneye ist mir erinnerlich, das einer der Bösewichte von dem deutschen Schauspieler Gottfried John gespielt wurde, der seinen Text in Englisch selber gesprochen haben muß. Das war sehr komisch. Er sprach ein Englisch, was sich so angehört hat, wie das Englisch, das ich manchmal probiert habe. Die Amis fanden das offensichtlich komisch und gut. Es spielte ja auch einen russischen Bösewicht. Im Ohr ist mir besonders das Wort «Mr. Weisspräsident». Geschrieben sah es bestimmt anders aus, vielleicht so: Vice President? Ich habe sehr schöne Fotos von dem Innenräumen des Kinos aus Neuseeland mitgebracht. Die Fotografin Julia Kuttner hat diese Fotografien gemacht. Leider kann ich sie mit den Suchmaschinen nicht finden, um sie zu fragen, ob sie ihre Fotos vielleicht unter cc Lizenz stellt, damit ich ihre Fotos unter cc Lizenz hier veröffentlichen kann. Schließlich ist das jetzt schon alles 25 Jahre her. Vielleicht kennt jemand diese Fotografin und kann ihr mal die Frage stellen, ob sie etwas dagegen hat, wenn die sieben Fotos von ihr hier hochgeladen werden, Jens Meyer

The «Civic theatre» in Auckland, New Zealand, 267 Queen Street, opened on December 20, 1929. Today it has 2378 seats. The architects were Charles Bohringer and William Leighton. The builder was Thomas O’Brien. The footage from the cinema was made in February 1996. The film that was currently being shown there was Goldeneye. I remember that there were two plaster of paris predators with luminous eyes on the big stage of the cinema, which were extinguished at the beginning of the film. I remember from Goldeneye that one of the villains was played by the German actor Gottfried John, who must have spoken his text in English himself. That was very weird. He spoke an English that sounded like the English that I have tried sometimes. The Americans obviously thought that was funny and good. It also played a Russian villain. The word «Mr. White President». It must have been written differently, maybe like this: Vice President? I brought very nice photos of the interior of the cinema from New Zealand. The photographer Julia Kuttner took these photographs. Unfortunately I can’t find her with the search engines to ask her if she might put her photos under cc license so that her photos can be published here under cc license. After all, it was all 25 years ago. Maybe someone knows this photographer and can ask her whether she minds if the seven photos of her are uploaded here, Jens Meyer

O Civic Theatre em Auckland, Nova Zelândia em 267 Queen Street foi inaugurado em 20 de dezembro de 1929. Hoje tem 2378 lugares. Os arquitetos foram Charles Bohringer e William Leighton. O construtor foi Thomas O’Brien. A filmagem do cinema foi feita em fevereiro de 1996. O filme que está passando era Goldeneye. Lembro que no grande palco do cinema havia dois predadores de gesso de olhos brilhantes, que se extinguiram no início do filme. Lembro-me de Goldeneye que um dos vilões foi interpretado pelo ator alemão Gottfried John, que deve ter falado ele mesmo em inglês. Isso foi muito estranho. Ele falava um inglês que parecia o inglês que eu tentei algumas vezes. Os americanos obviamente acharam isso engraçado e bom. Ele também interpretou um vilão russo. A palavra „Sr. Weiss Presidente“. Deve ter sido escrito de forma diferente, talvez assim: Vice-presidente? Trouxe fotos muito legais do interior do cinema da Nova Zelândia. A fotógrafa Julia Kuttner tirou essas fotos. Não consigo encontrá-la usando os motores de busca para perguntar se ela poderia colocar suas fotos sob uma licença CC para que eu possa postar suas fotos aqui sob uma licença CC. Afinal, isso foi há 25 anos. Talvez alguém conheça este fotógrafo e possa perguntar se ela se importa se as sete fotos dela forem carregadas aqui, Jens Meyer

Die Fotos von Julia Kuttner sind beschriftet mit: Julia Kuttner, Takapuna.

4001 Tagebuch und eine kleine Vorgeschichte

PDF 48Seiten4001Kinotagebuchneu

Tieresehendichan3Das 4001 Kinotagebuch und eine kleine Vorgeschichte

Wir nennen es die Vorgeschichte, oder das erste Kapitel, die vom Mittwoch, d. 1. Januar 1992 bis Dienstag, d. 19. Dezember 1995 geht. Der König der Schachteln stirbt; ein Beamter traut sich nicht nach St. Pauli; Unternehmer erhalten kleine Geschenke; ein Vermieter weiß nicht, wer bei ihm wohnt; ein Spekulant wird Spekulationsobjekt; das Schwein und das Kartellamt. „4001 Tagebuch und eine kleine Vorgeschichte“ weiterlesen