Hallo Eugen, heute eine Postkarte, die ich Dir schicken wollte, was jetzt leider nicht mehr geht, weil Du Dich einfach vom Acker gemacht hast. Also kommt sie jetzt auf diesem Weg zu Dir. Falls jemand diese Karte bestellen will: Es gibt sie bei der Firma: www.discordia-postkarten.de. (Die Bestellnummer ist 1011). Ueber den Preis gibt es keine Auskunft auf dieser Seite. Hier ist ein Bild der Postkarte:
Hallo Eugen, tja, es ist wie so oft. Bei dem Zitat von Rosa Luxemburg war es einfacher. Das ist ja immerhin gedruckt worden. Bei diesem Zitat ist es nun wieder leider so, das verschiedene Varianten: Niemand hat . . . kolportiert werden und gedruckt in einem ihrer Buecher ist es auch nicht. Andrerseits stellt sich die Frage, ist es denn so wichtig, ob sie es wirklich gesagt hat? Und nun kommst wieder Du, J.
Alfred Sohn-Rethel gemalt von Kurt Schwitters 1940
Hallo Eugen, das kann natuerlich Abschreibefehler enthalten. Obwohl mehrfach verglichen. Und ein Plakat habe ich auch noch gefunden, das koennte Dir auch gefallen. Hier isses. J.
In einer Broschüre der Landeszentrale für politische Bildung ist (auszugsweise) ein Schreiben an das:
„Komitee ehemaliger politischer Gefangener“ vom 15. April 1946 abgedruckt, in dem Heinz (Heinrich) Bernhard Heisig seinen »Werdegang« beschreibt:
„Die äußeren Daten meines Lebensweges finden Sie in den Antworten des Fragebogens. Was sie nicht aussagen, möchte ich in dem anschließenden Lebenslauf niederlegen:Ich entstammte kleinbürgerlichen Kreisen, besuchte sieben Jahre lang die Volksschule meiner kleinen westfälischen Heimatstadt und trat mit dreizehn einhalb Jahren als Lehrling in das kaufmännische Büro unseres heimischen Amtsblattes ein. Schule und Lehrstätte lenkten mein Denken in nationale Bahnen, so dass ich, nachdem ich als Neunzehnjähriger an den letzten Schlachten der Westfront teilgenommen hatte, zum Grenzschutz »Ost« übertrat, dem ich bis zum Juli 1919 angehörte.Diese Flucht vor der drohenden Arbeitslosigkeit war aber für mich in vielerlei Hinsicht heilsam, denn ich machte als Soldat des Grenzschutzes allzu nahe Bekanntschaft mit dem Militarismus. Nicht zuletzt war es der lebendige Anschauungsunterricht über die menschenunwürdige Behandlung der Deputatarbeiter auf den adligen Großgrundbesitzen, der mich von jeder Art Nationalismus kurierte.
Während der anschließenden Lehr- und Wanderjahre in allen Teilen Deutschlands vertiefte sich meine Einsicht noch, da ich im Laufe meiner Tätigkeit in verschiedenen Berufen in enge Berührung mit dem Leben des werktätigen Volkes kam und seinen Kampf um seine Sehnsüchte aus eigener Anschauung kennenlernte. Was Wunder, dass ich mich zum Sozialismus bekannte und die großen internationalen Dichter und Polemiker mir den Weg zu einer klaren und eindeutigen Weltanschauung wiesen. ( . . . )
Als ich ( . . . ) im Jahre 1930 nach Hamburg ans Waterloo-Theater kam, brachte ich ein gutes Rüstzeug mit. Ich betrachtete es als meine Mission, dem werktätigen Volk beim Kampf um die Besserung seiner sozialen Lage mit meinen Einflussmöglich-keiten zu helfen und beizustehen. Die Spielplangestaltung des Waterloo-Theaters weist das eindeutig auf, und ich darf für mich in Anspruch nehmen, dass viele amerikanische, englische, russische und französische Filme ohne meine Initiative nie in Hamburg gezeigt worden wären. In den aufreibenden Jahren der Nazi-Herrschaft konnte ich meinem Ziel und meinen Absichten nur treu bleiben, weil ich, wie es gar nicht anders denkbar und möglich war, manches in Kauf nehmen musste, denn dass eine so polemisch festgelegte Spielplangestaltung allen nur denkbaren Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt war, versteht sich von selbst. Trotz der wütenden Angriffe der Nazipresse zeigte ich, wie ich heute noch mit Genugtuung feststellen kann, bis zum November 1940 amerikanische Filme. Aus dem Fragebogen ersehen Sie, welche Verfolgungen mir meine Standardhaltung und Einstellung eingetragen hat.
Was der Fragebogen nicht ausweist, sind die Fülle der kleinen Tücken und Schikanen, und hierzu möchte ich nur folgende kleine Aufstellung hinzufügen: Eine Anzeige wegen öffentlicher Zerreißung eines Hitlerbildes, Anzeige wegen Verweigerung des Hitler-Grußes, Verfahren zur Aberkennung der Betriebsführer-Eigenschaft, Verlust meiner Wohnung wegen meines Aufenthaltes im KZ., Anzeige wegen nationaler Würdelosigkeit, Anschuldigung des damaligen Kultursenators Dr. [Helmuth] Becker [1902–1962], ich führe einen „Juden- und Kommunisten-Kintopp“ usw. usw.
Zitiert nach einer Broschüre der Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg, nach einem Dokument, das sich im Staatsarchiv Hamburg befindet, unter der Nummer 622, Familie Heisig. 2.4.
Hallo Eugen, keine gute Nachricht. Am 4. April (2025) ist der Kameramann Niels Christian Bolbrinker gestorben. Ein Bild von ihm und Roswitha Ziegler ist in dem Gorlebenbuch auf Seite 67 abgedruckt. Das habe ich hier mal reingestellt.
Aus dem Buch Republik Freies Wendland. Im August 1980 bei 2001 erschienen. Niels Bolbrinker und Roswitha Ziegler. Seite 67. Das könnte eine Eclair ACL sein, oder auch eine Aäton. Auf jeden Fall 16 mm. Wer dieses Foto gemacht hat, kann man dem Buch nicht entnehmen. Es gibt eine Namensliste mit 20 Fotografen, merkwürdiger Weise alles Männer mit einer Ausnahme. Günther Zint ist mit 333 und Hinrich Schulze mit 29 Fotos dabei. Vermutlich ist das kein gestelltes Foto, das erkennt man an der Zigarette, die Niels in der Hand hat. Offensichtlich ein Linksraucher?
die Verfolgungsfahrt beginnt bei Minute 54′ 20“. Bei Minute 57′ 18“ kommt das Huhn auf die Straße und bei Minute 59′ 10“ sieht man das Resultat, der Fahrer telefoniert und ruft ins Telefon (dreimal): Poulet, Poulet, Poulet, sehr schoen und auch der halbe Hitchcock im Autobus rechts neben dem Hauptdarsteller gefällt mir gut. Und noch was Auffaelliges: Die richtigen Franzosen sprechen alle franzoesisch und sind nicht deutsch oder englisch synchronisiert, nicht mal mit Untertiteln, nur einmal bei der Beerdigungszene wird übersetzt, was die Tochter des Toten sagt, LG. J.
Der Text ist jetzt 46 Jahre alt und doch nicht alt. Abgeschrieben. Es sind 24 Seiten geworden. Wie im Kursbuch 51. Möglicherweise mit Abschreibefehlern. Kennt ihr ja.
Heinrich Hannover (31. Oktober 1925 – 14. Januar 2023) fotografiert 2016 von Georg Maria Vormschlag
Römische Zahlen
Hallo Eugen, Du weißt ja auch wie ich, wenn man etwas sucht, zum Beipiel im Netz und nicht findet, dann muß man es abschreiben und selber ins Netz stellen. Hier ist also der abgeschriebene Text von Heinrich Hannover, der natuerlich die ueblichen Abschreibefehler enthalten kann, die beim Abschreiben so gemacht werden. Es sind immerhin 18 Seiten geworden. Und ich finde: es sind 18 spannende Seiten geworden, J.
Heinrich Hannover (31.10.1925 -14. Januar 2023) Foto von Georg Maria Vormschlag (28.05.2016)
Römische Zahlen
ich wiederhole mich nur ungern. Aber auf der Archivseite von Heinrich Hannover habe ich den Text von ihm „Höre ich richtig: Vertrauen zum Rechtsstaat!?“ nicht gefunden. Nun kennst Du mich ja gut. Imgrunde bin ich doch ein fauler Hund. Und jeden Text abzuschreiben liegt mir auch nicht so. Auch wenn es die zehn Finger und den Kopf wachhaelt. Und so habe ich heute eine Mehl an die Seite geschickt, mit der Frage, wo ich diesen Text aus dem Kursbuch 51 herunterladen kann. Aber fünf Episoden aus seinem Text sind es wert, schon heute abgeschrieben zu werden, J.
Hallo Eugen, gerade habe ich mich mal wieder mit der Frage beschäftigt, wie sollen unsere Enkel eigentlich an die Texte kommen, die wir früher in den Antiquariaten gefunden haben, von denen es heute kaum noch welche gibt. Ja, Du hast Recht, wir muessen sie abschreiben und hochladen, damit sie sie dort finden koennen, wenn sie sie denn suchen. Der Text von Jakob Moneta aus dem Kursbuch 51 ist so einer. Ueberschrift Mehr Gewalt fuer die Ohnmächtigen.